Ihr Warenkorb
keine Produkte

Tiemann, Walter. Brief an den den Maler Hans Otto Orlowski. 1935

Lieferzeit, Versand und MwSt.:
3-5 Tage* 3-5 Tage* (*Informationen zu Versandkosten und Lieferzeiten).

Deutschland Versandkostenfrei.

EU Versandpauschale 8,00 Euro

(Ist der MwSt.-Satz nicht augewiesen handelt es sich um Differenzbesteuerung nach
§ 25a UStG., Sonderregelung Kunstgegenstände, kein Mwst.-Ausweis)
50,00 EUR
inkl. 19% MwSt.

Tiemann, Walter. Brief an den den Maler Hans Otto Orlowski. Umfangreicher, handschriftlicher Brief über zwei Seiten, datiert 1935, signiert. Beiliegend Original-Kuvert.

Walter Tiemann (* 29. Januar 1876 in Delitzsch; † 12. September 1951 in Leipzig) war ein deutscher Buchkünstler, Typograf, Grafiker und Illustrator. 1887 übersiedelte die Familie nach Leipzig, wo Walter Tiemann von 1886 bis 1893 das Königliche Gymnasium besuchte.[1] 1894 begann er sein Studium an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Nach zwei Jahren wechselte er nach Dresden, später folgte ein Studienaufenthalt in Paris.

1897 gewann Tiemann einen Plakatwettbewerb für die sächsisch-thüringische Ausstellung; 1903 kehrte er als Lehrer der Meisterklasse für Buchgewerbe, Illustration, freie und angewandte Grafik an die Leipziger Akademie zurück. 1905 kam der Kontakt mit der Offenbacher Schriftgießerei Gebr. Klingspor zustande, in der alle von Tiemann entworfene Schriften erschienen. 1907 gründete er zusammen mit seinem Freund seit Jugendtagen Carl Ernst Poeschel die Janus-Presse, die erste deutsche Privatpresse der Buchkunstbewegung, für die er auch die Schrift (Janus-Pressen-Schrift) entwarf.

In der Folgezeit avancierte Tiemann zu einem der gefragtesten Buchkünstler Deutschlands und wurde von zahlreichen Verlagen mit der Gestaltung von Bucheinbänden, Titeln, Vignetten und Illustrationen beauftragt. 1914 fand in Leipzig die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik (Bugra) statt, an der Walter Tiemann als Juror mitwirkte. Leiter des Ausschusses für Bucheinbände war der Fabrikant Max Enders, Inhaber der Leipziger Großbuchbinderei E.A. Enders. Er hatte 1911 eine Abteilung für Handeinband eingerichtet und Walter Tiemann als künstlerischen Leiter engagiert. Tiemann hatte die Position bis 1924 inne und war maßgeblich am Erfolg der Handbuchbinderei beteiligt[2]

1920 wurde Walter Tiemann Direktor der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Anlässlich seines 50. Geburtstags im Jahr 1926 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Leipziger Universität. Die Zwanziger Jahre waren für ihn dennoch eine schwierige Zeit. Die junge Generation erkannte die Vorgaben der etablierten Typografen nicht mehr an und es kam zum Konflikt mit den Vertretern der elementaren Typografie, namentlich Jan Tschichold, der zuvor bei Tiemann, Hermann Delitsch und Hugo Steiner-Prag studiert hatte.

1940 ging Walter Tiemann in den vorläufigen Ruhestand. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Gebrauchsgraphiker und Entwurfszeichner auf,[3] was ihn von einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront befreite. Nach dem Kriegsende, im August 1945, übernahm er erneut bis Februar 1946 kommissarisch die Leitung der Akademie.

(KI KÜ)