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Nußbaum, Johann Nepomuk Ritter von: Eigenhändiger Brief 1890

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Johann Nepomuk von Nußbaum - Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Ort München, datiert 1890. Auf eigenem Briefkop (Geheimrat von Nussbaum). 4seitig, 1 Seite beschrieben. Geschlossenes Format: 15,5 x 9,7 cm.

Stammt aus einer Sammlung von Autographen aus dem Hotel Vier Jahreszeiten aus München aus der Zeit 1880-1895 (beachten Sie weitere eingestellte Arbeiten aus der Sammlung).

Johann Nepomuk Ritter von Nußbaum (* 2. September 1829 München; † 31. Oktober 1890 ebenda) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer. Sein Vater Franz Paul Nußbaum (gest. 1836) war Ministerialsekretär im bayerischen Justizministerium. Die Mutter Anna (geb. Mair) starb 1863. Sein einziger Bruder Franz Nußbaum wirkte als Jesuit und Bischof in Amerika. Nußbaum wuchs in München auf und besuchte das Wilhelmsgymnasium München. Seine naturwissenschaftliche Begabung, vor allem das mathematische Talent, wurde bereits während der Schulzeit deutlich. Von Kindheit an neigte er zu körperlicher Gebrechlichkeit, dennoch war sein ganzes Leben von unermüdlichem Arbeitswillen geprägt.

Nußbaum studierte seit 1849 an der Universität München Medizin, seine Lehrer waren die Chirurgen Carl Thiersch und Franz Christoph von Rothmund. Nachdem er 1853 zum Dr. med. promoviert worden war, begab er sich auf eine Studienreise nach Paris, wo er bei Auguste Nélaton, Charles Marie Édouard Chassaignac und Jules Germain François Maisonneuve chirurgisch arbeitete. Weitere Studienreisen führten ihn nach Berlin zu dem Chirurgen Bernhard von Langenbeck und nach Würzburg. Nußbaum habilitierte sich 1857 in München als Privatdozent für Chirurgie und Augenheilkunde. Er errichtete ein großes Privatspital mit orthopädischem Institut. Einen Ruf der Universität Zürich lehnte er ab. 1860 wurde er Ordinarius für Chirurgie an der heutigen Universitätsklinik links der Isar in München. In dieser Position blieb er bis 1890.

Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) ging er als Oberstabsarzt im Stab des königlich bayerischen Infanterie-Generals Ludwig Freiherr von der Tann nach Frankreich und wurde gegen Ende des Kriegs zum Generalarzt des I. Königlich Bayerischen Armee-Korps ernannt. Seit 1862 litt Nußbaum an schweren Kopfschmerzen als Spätfolge einer Hirnhautentzündung, die er regelmäßig mit Morphium bekämpfte, da er glaubte, dieses Opiat sei völlig unschädlich. Der Morphinismus schwächte ihn jedoch zunehmend und führte im letzten Lebensjahrzehnt zu Schwerhörigkeit und einer sehr belastenden abnormen Knochenbrüchigkeit. Im Privatleben war Nußbaum „eine volkstümliche Erscheinung Altmünchens, der mittellose Kranke nicht nur kostenlos behandelte, sondern auch unterstützte, ein bekenntnistreuer Katholik in der Zeit des Kulturkampfs und ein deutschnationaler Patriot.“

Auf die außerordentliche chirurgische Begabung und Originalität wiesen schon frühe Arbeiten zur Augenheilkunde hin. Nußbaum war als Chirurg weit bekannt und führte im Laufe seines Lebens fast 25.000 Operationen durch, davon mehr als 600 Ovariotomien (Inzision oder Spaltung der Eierstöcke), eine Operation, die er in London bei Spencer Wells erlernt hatte. Weitere operative Schwerpunkte umfassten die Orthopädie sowie die Bauch- und Nervenchirurgie.

Nußbaum veröffentlichte etwa 100 größere Originalarbeiten, hauptsächlich Beschreibungen seiner chirurgischen Operationen sowie Ratschläge zur Wundbehandlung, Verbands- und Nahttechnik (schmerzlose unblutige Sekundärnaht). Er führte unter anderem Knochentransplantationen, Knieresektionen, Krebsoperationen, Hernien-Radikaloperationen, Bluttransfusionen und plastisch-chirurgische Operationen durch. Er war darüber hinaus ein geschätzter und beliebter Universitätslehrer. Nußbaums größtes Verdienst war die Einführung der antiseptischen Wundbehandlung 1874, die er bei Joseph Lister in Edinburgh kennengelernt hatte. Beeinflusst vor allem durch die deprimierenden Erfahrungen mit verletzungsbedingtem Wundbrand, die er während der deutsch-französischen Kriege 1866 und 1870/71 als Kriegschirurg machte, wurde er zu einem der bedeutendsten Befürworter der Antisepsis in Deutschland. Sein Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung erlebte fünf Auflagen und wurde in mehrere Fremdsprachen übersetzt. Nußbaum verbesserte nach Listers Vorgaben erfolgreich die operative Hygiene und benutzte zunächst Karbol, später Jodoformgaze als Desinfektionsmittel. (Zitiert aus Wikipedia.)

(KI HO Autogr)