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Possart, Ernst Ritter von - Schauspieler - Photomontage um 1890

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Photomontage mit diversen Rollen des Schauspielers Possart - Kunstanstalt Ferdinand Finsterlin. Unten eingedruckt der Name Possart. Format: 17 x 11 cm.

Ernst Heinrich Possart, ab 1897 bayerischer Personaladel Ernst Ritter von Possart, (* 11. Mai 1841 in Berlin; † 8. April 1921 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Bühnenleiter.

Possart war der Sohn des Berliner Kaufmanns Johann Christian Possart und dessen Ehefrau Wilhelmine Angelica Göhren. Der spätere Maler Prof. Felix Possart war sein Bruder. Er absolvierte eine dreijährige Lehrzeit als Buchhändler und wurde anschließend Schüler des Berliner Hofschauspielers Wilhelm Kaiser. Bereits mit zwanzig Jahren debütierte Possart 1861 erfolgreich am Urania-Theater in Breslau in der Rolle „Siegfried von Mörner“ in Der Prinz von Homburg (Heinrich von Kleist). Sein erstes Engagement in Breslau begann er 1861 mit zweiten Charakterrollen, und er konnte bereits im darauffolgendem Jahr nach Berlin wechseln, wo er bis 1863 bereits Hauptrollen spielte.

1863 wurde er als Ersatz für Karl August Görner als Regisseur an das Hamburger Stadttheater berufen. Ab 1864 wirkte er als erster Charakterdarsteller und hatte seinen künstlerischen Durchbruch als "Franz Moor" in Die Räuber (Friedrich Schiller). 1868 heiratete er in Frankfurt am Main die Kammersängerin Anna Caroline Deinet. Mit ihr hatte er vier Kinder, darunter Anna, die später unter dem Pseudonym bekannte Sängerin Ernesta Delsarta. 1883 ließen sich Possart und Deinet scheiden, um dann fünf Jahre später in New York erneut zu heiraten. Seit 1873 war er Oberregisseur an der Hofbühne zu München, und 1878 avancierte er zum Schauspieldirektor. Parallel zu dieser Beförderung ernannte man Possart auch zum Prof.. Zahlreiche Gastspiele, ebenso die von ihm in München 1880 veranstalteten Gesamtgastspiele machten seinen Namen in weiteren Kreisen bekannt. Im Jahr 1887 nahm er seine Entlassung aus dem Verband der Münchener Hofbühne, um in Amerika Gastrollen zu geben; ab 1888 war er Regisseur des Berliner Lessingtheaters.

1893 kehrte Possart als Generaldirektor und Intendant der königlichen Hoftheater nach München zurück und ließ sich dort nieder. Zwischen 1900 und 1901 war er zusammen mit dem Architekten Max Littmann maßgeblich am Bau des Prinzregententheaters beteiligt. Mit 64 Jahren zog sich 1905 Possart in den Ruhestand zurück. Als 1919 seine Ehefrau starb, ließ sich Possart noch im selben Jahr in seiner Heimatstadt Berlin nieder. Dort starb er dann im Alter von fast achtzig Jahren am 8. April 1921.
Ernst von Possart als Narziß, ca. 1880 Als Charakterdarsteller waren seine besten Rollen „Hamlet“, „Jago“, „Mephisto“, „Franz Moor“, „Nathan“, „Richard III.“, „Shylock“ u.v.a. Von Possart sind einige Phonographen-Aufnahmen im Deutschen Rundfunkarchiv in Wiesbaden vorhanden. Possart gilt als einer der einflussreichsten Theaterfunktionäre im 19. Jahrhundert und als typischer Repräsentant des Hofbühnenwesens im deutschsprachigen Raum. U. a. war er maßgeblich an der Entdeckung und Förderung des berühmten Schauspielers Josef Kainz beteiligt. Auch für das Opern- und Musikleben seiner Zeit war Possart eine entscheidende Figur. Als Generalintendant der Münchner Hofbühnen führte er in Zusammenarbeit mit den Dirigenten Hermann Levi und Richard Strauss deutsche Neuübersetzungen der Opern Mozarts auf. Mit prunkvoll ausgestatteten Aufführungen der Werke Richard Wagners in München hatte er sehr großen Erfolg und machte den noch jungen Bayreuther Festspielen unter Leitung Cosima Wagners große Konkurrenz.

Daneben trat Possart immer wieder als Rezitator von Melodramen hervor. Nachdem 1868 die Darstellung der Titelrolle in Robert Schumanns Melodram Manfred ein wichtiger Markstein in Possarts Karriere gewesen war, regte sein musikalisierender Rezitationsstil im Fin de Siècle etliche Komponisten zur Komposition weiterer Melodramen an. Sowohl die melodramatische Erstfassung der Königskinder von Engelbert Humperdinck (1897) als auch das Melodram Das Hexenlied von Max von Schillings (1902), das zu einem der populärsten Werke im wilhelminischen Deutschland avancierte, wären ohne Possarts melodramatische Vorlieben nicht entstanden. (Zitiert aus Wikepedia.)

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