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Buhl, Franz Armand - Politiker, berühmter Weinkenner...

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Einseitig beschriebener Brief mit Briefkopf des Reichstages. Datiert 1886, signiert Dr. F. A. Buhl.

Franz Armand Buhl (* 2. August 1837 in Ettlingen; † 5. März 1896 in Deidesheim) war deutscher Politiker, Besitzer des heutigen Weinguts Reichsrat von Buhl in Deidesheim und Vertreter des pfälzischen Weinbaus. Buhl war ein Sohn des deutschen Politikers Franz Peter Buhl (1809-1862) und dessen Frau Josefine, geborene Jordan (1813-1872); er war damit ein Enkel des früheren Deidesheimer Bürgermeisters Andreas Jordan. Buhl hatte zwei jüngere Brüder, Eugen (1841-1910) und Heinrich (1848-1907). Im Jahr 1865 heiratete er Julie Schellhorn-Wallbillich (1848–1909), Tochter einer angesehenen, gutbegüterten Familie aus Forst; mit ihr hatte er einen Sohn, Franz Eberhard (1867-1921). Während seiner Jugend hatte Buhl einen Hauslehrer, Albert Sturtz, der später Dekan in Zweibrücken werden sollte. Vom 15. Lebensjahr an besuchte er ein Gymnasium in Mannheim, danach erwarb er an der Handelsakademie in Lübeck das Wissen zum Führen des elterlichen Weinguts F.P. Buhl in Deidesheim. Nach seinem Abschluss an der Handelsakademie studierte Buhl in Heidelberg, hauptsächlich Naturwissenschaften und promovierte zum Doktor der Philosophie. Nachdem er einige größere Reisen unternommen hatte, trat er 1862 nach dem Tod seines Vaters an die Spitze des Weinguts Buhl.

Buhl verstarb am 5. März 1896 in Deidesheim an einer Lungenentzündung. Der damalige Deidesheimer Bürgermeister Julius Siben nannte ihn bei der Trauerfeier den „größten und besten Bürger Deidesheims“. Buhl galt in allen praktischen Fragen den Weinbau betreffend als Autorität, in der Kellerbehandlung war er ein anerkannter Fachmann. Sein besonderes Interesse galt der Haltbarkeit seiner Weine. Bei der Eröffnung des Suez-Kanals im Jahr 1869 erregten Buhls Weine Aufsehen, weil ihr Geschmack trotz der großen Hitze noch vorzüglich war, denn Buhl war es gelungen, durch Erwärmungsverfahren selbst empfindliche süße Ausleseweine ohne Schädigung schon nach Jahresfrist in Flaschen zu konservieren. Buhls Weine gehörten zu den teuersten der Welt und erhielten zahlreiche Prämierungen auf internationalen Kongressen und Weltausstellungen, wie die Goldene Medaille Paris 1867 und die große Medaille von Philadelphia 1876. Reichskanzler Otto von Bismarck nannte Buhl seinen „persönlichen Freund und Mitstreiter“ und war selbst ein Freund von Buhls Weinen; der ihm zugeschriebene Ausspruch „dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer“ machten Buhls Weine der Weinlage Forster Ungeheuer berühmt. Buhl war außerdem Mitbegründer des Deutschen Weinbauvereins im Jahr 1874 und von 1879 bis 1891 dessen geschäftsführender Präsident. Die Nachfolgeorganisation, der Deutsche Weinbauverband, wurde von Buhls Sohn Franz Eberhard ins Leben gerufen.

Buhl war ein führender Vertreter des südwestdeutschen bürgerlichen Liberalismus. Er schloss sich der nationalliberalen Partei an, war von 1871 bis 1893 Reichstagsabgeordneter im deutschen Reichstag und in der 7. Legislaturperiode (1887–1890) dessen Vizepräsident. Buhl war als Reichstagsabgeordneter sozialpolitisch aktiv, er hatte wesentlichen Anteil an der Sozialgesetzgebung der 1880er (Krankenversicherungsgesetz 1883, Unfallversicherungsgesetz 1884 und Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz 1889); hier war er in allen einschlägigen Gremien vertreten. Für seine Verdienste bei der Sozialgesetzgebung verlieh ihm König Ludwig II. am 23. Oktober 1885 lebenslänglich den Titel „Reichsrat der bayerischen Krone“ Als Fachmann auf dem Gebiet des Weinbaus war Buhl auch in Gremien den Weinbau betreffend vertreten; dabei war er Hauptverfasser des Reblausgesetzes 1873 und wirkte beim Weinbaugesetz 1892 mit.

Von 1877 bis 1885 war Buhl auch Mitglied des pfälzischen Landrats, von 1882 bis 1885 auch Präsident desselben, bis er 1885 aufgrund gesetzlicher Bestimmungen wegen seiner Ernennung zum Reichsrat aus dem Landrat ausscheiden musste. Ausdruck des großen Ansehens Buhls waren Besuche des bayerischen Thronfolgers Prinz Ludwig 1894 und des Prinzregenten Luitpold 1888 und 1894 in dessen Haus in Deidesheim. (Zitiert aus Wikipedia).

(ak_097)